24.04.2024
Solving FTF erhöhen Produktivität in neuer Excellence Factory von DMG MORI um 30%
2019 leitete Solving die Zusammenarbeit mit dem Maschinenhersteller DMG MORI Pfronten GmbH ein. Der Maschinenproduzent hat in der Anlage eine Produktionskapazität von über 1.000 Maschinen im Jahr und beschäftigt 1.200 Mitarbeiter auf dem 149.000m² großen Firmengelände. Acht Maschinentypen der monoBLOCK Baureihe werden in der neuen Excellence Factory auf mobilen Solving-Plattformen montiert. Die Investition steigerte die Gesamtproduktivität um 30%.
Zielsetzung
Der Maschinenhersteller hatte als Ziel, dass die Produktion statt wie zu vor in einer Taktmontage auf Schienen, zu einer kontinuierlichen Fließmontage übergehen zu lassen, um die Produktivität um 30% verbessern zu können. Die Geräte in der Installation sollten für den gesamten Produktionszyklus funktionieren. Sowohl Montage als auch alle Vermessungen und Testläufe sollen auf den neuen Montageplattformen durchgeführt werden können.
Nach dem Auswalverfahren wurde Solving aus 22 Zulieferern für das Projekt mit 36 FTF ausgewählt. Die Entscheidung fiel u.A. wegen der technischen Kompetenz und dem schnellen Feedback zu technischen Fragen auf den finnischen Anlagenbauer.
Funktionen
Das Transportsystem in der Excellence Factory verfügt über eine Nutzlast von 24t pro FTF und eine besonders niedrige Höhe von 400 mm.Die Mover fahren in zwei Geschwindigkeitsbereichen: zum einen im etwas langsameren Tempo von 20-120 mm/min vollautomatisch kontinuierlich im Montagebetrieb und zum anderen im schnelleren manuellen Transportbetrieb, bei dem die Mover bis zu 6000 mm/min fahren, um Stau oder Ausbremsung durch weiteren Verkehr auf dem Gelände zu vermeiden.
Die flachen FTF sind mit ihrer robusten Konstruktion perfekt für den kontinuierlichen Einsatz in der industriellen Umgebung geeignet. Für eine optimale Gewichtsverteilung, trotz kleinerer Bodenneigungen, ist jedes FTF mit drei Rädern ausgestattet. Die FTF navigieren mit optischer Spurführung. Eine QR-Code-Kamera am vorderen Rad liest während der Fahrt einen QR-Code-Streifen auf dem Boden ab. Dieser besteht auf geraden Strecken aus einfachen Klebestreifen, während in den Kurven QR-Code-Streifen aus Aluminium zum Einsatz kommen, um der größeren Gewichtsbelastungen Stand zu halten.
Die FTF kommunizieren über iWLAN mit dem stationären Steuerleitsystem für Geschwindigkeitseinstellungen, Notstopp, Statusupdates etc. Ein grafisches Display zeigt die Standorte der Fahrzeuge an, während Solvings stationäres System weiter mit DMG MORIs ERP-System kommuniziert.
Sicherheit: zentraler Aspekt
Ein zentrales Kriterium stellen die Sicherheitsvorkehrungen für den Umgang mit der Montageplattform. Trotz der kontinuierlichen Bewegung der FTF muss die Sicherheit im Umfeld des Movers jederzeit gewährleistet sein. Dies bedeutet konkret, dass Funktionen berücksichtigt werden müssen, um sowohl die Sicherheit im Umfeld, bei Kranarbeiten in der Montage und bei der Montage auf der Maschine zu schaffen.
Für die Umgebungssicherheit sorgt ein SICK-Scanner, welcher mit unterschiedlichen Warn- und Sicherheitsbereichen programmiert ist. Sollte ein Hindernis auf der Route entdeckt werden, kommt das FTF automatisch zum Stehen. Sollten die Laserscanner zu lange blockiert werden, ertönt zudem ein akustisches Warnsignal inklusive eines visuellen Warnsignals. Zusätzliche Bumperleisten an den FTF erhöhen die Sicherheit und führen bei Berühren zum unmittelbaren Stopp des Geräts.
Die Scanner überprüfen zusätzlich die Abstände zwischen den Movern in der Montagelinie. Da die Komponenten mit Kränen auf die Plattformen gehoben werden, ist bei der Beladung ein sog. Soft-Stop erforderlich. Für diese Fälle ist eine automatische Aufholfahrt berücksichtigt, damit das entsprechende Gerät seinen ursprünglichen Abstand zum vorderen Mover aufholen kann.
Ergebnisse und positive Erfahrungen
Markus Guggemoos, Prozessmanager monoBLOCK, DMG MORI: „Das Gesamtsystem zeichnet sich durch eine hohe Verfügbarkeit aus, welche v.a. durch eine solide Technik begründet ist. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die frühe Einbindung von uns als Betreiber in die Technik der AGVs. Bei Herausforderungen im laufenden Betrieb war zudem jederzeit schneller Service zur Hand.“
Durch die zusätzliche Einbindung der Mitarbeiter in das Projekt entstand eine hohe Akzeptanz der Installation. Die offensichtlichen Vorteile des Systems wie ergonomische Podeste ohne Stolperfallen wurden zufrieden angenommen.
Neue Installationen geplant
Solvings Country Manager Tryggve Söderblom: „Die sehr gute Zusammenarbeit zeichnete sich durch eine beidseitig konstruktive und fordernde Arbeitsweise aus, die zur weiteren Kooperation in mehreren anderen Werken von DMG MORI führten.”